tblcontent content bild14

Meisten werden Zuchthündinnen nicht speziell als Welpe für die Zucht gekauft, in erster Linie als Familienhund und für den Hundesport. Sondern es ist Tatsächlich so, dass erst später die Entscheidung meist beiläufig fällt, mit dieser Hündin zu züchten.

Weil die ersten Ausstellungen erfolgreich waren, die Hündin wurde geröntgt und man hat mit ihr auch die Ankörung bestanden und vielleicht sogar an einer Hundeprüfung teilgenommen. Das alles Recht und Gut, aber reicht das für die Zucht?

Die Körung ist jedoch lediglich eine Zuchtzulassung nicht unbedingt eine Empfehlung zur Zucht. Diese Ansicht in allen Ehren, aber achten wir darauf dass diese Hündin dann auch wirklich von der Qualität her für die Zucht tauglich ist und nicht weil sie so „lieb“, so „schön“ oder so „gut“ ist. Wenn eine Zucht erfolgreich sein soll, müssen für die Zuchthündinnen im reinsten Sinne des Wortes weitere, wesentlich höhere, Massstäbe gelten gemacht werden.

Durchschnittshunde gibt es nun wahrlich genug und auch die veraltete Ansicht, jede Hündin sollte mindestens einen Wurf gehabt haben, ist heute nicht mehr haltbar. Eine Hündin die gerade so mal eben durch sämtliche Kriterien „rutscht“ ist sicher kein Zuchtideal und mit nur einem ungenügend oder mangelhaft im Wesenstest keine gute Zuchtbasis.

In dieser Reihenfolge sollten wir unsere Auswahl für die Zucht wählen wie:

tblcontent content bild15

Wo bei man bewusst diese Reihenfolge wählen sollte. Gewiss, gute Ausstellungs-ergebnisse sind von Bedeutung, leider ist das aber nicht alles.

Was eine Hündin in die Zucht bringt das sieht man nicht an ihrem so genannten „Phänotyp“ sondern vielmehr an ihrem „genetischen Schatten“, den Ahnen, und später an ihren Nachkommen.

Bei der Hündin sind wie auch bei den Rüden nur die Qualität ihres Genotyps und damit ihre genetische Veranlagung entscheidend. Worüber viele sich nicht klar sind, eine Zuchthündin ist das Fundament eines guten Zwingers.

Wir sollten ja nicht nur Hunde züchten für den Ausstellungsring, oder für den Hundeplatz, sondern für die Menschen, die damit leben wollen!

Ein wichtiger Punkt ist auch die Gesundheit. Gesundheit bezieht sich aber nicht nur auf Zahnfehler, Knickrute oder Schlappohren, sondern auf den ganzen einheitlichen Hund. Sie sollte problemlos eine Geburt haben können mit natürlichem Mutter-Instinkte für die Brutpflege und die Aufzucht ihrer Welpen. Vor allem sollte sie kein Kind mehr sein. Beim Belgier nicht von 3 Jahren. Anatomie, Instinktsicherheit bei der Welpenaufzucht und Geburt, sowie Gebärfreudigkeit der Hündin. In der Natur ist eine Wölfin die nicht problemlos gebären kann, mit ihrem Nachwuchs dem Tode geweiht. Es tritt eine natürliche Selektion zutage. Wir Menschen haben manche Rassen so „verzüchtet“ dass diese ohne Hilfe gar nicht mehr gebären können. Wir sollten deshalb beim Kauf einer Zuchthündin genau über das Geburtsgeschehen der weiblichen Vorfahren achten! Kaufen wir keine Hündin aus einer Linie bei der gehäuft Kaiserschnitte und Wehenschwächen auftraten, denn Geburtsgeschehen und Brutpflege sowie öfter „Leerbleiben“ vererben sich in hohem Masse.

Wir sollten die Mutterhündin unserer zukünftigen Zuchthündin genau beim Verhalten gegenüber den Welpen, dem Spielverhalten mit den Zwergen und diversen Strafaktionen gegen diese beobachten. Beobachten wir die Mutterhündin genau! Wie verhält sie sich bei Ihrem Erscheinen, bei Geräuschen? Muss sie weggesperrt werden. Ist sie scheu oder ängstlich? Alles Negative überträgt sich nämlich zusätzlich zur hohen Erblichkeit als Umwelteinfluss auf den Welpen. Das heisst: Der Welpe nimmt das scheue Verhalten seiner Mutter an und überträgt sie in späterer Folge auf die eigenen Welpen. Etwas das absolut nicht erstrebenswert ist im Zuchtbereich.

Kaufen wir also nur von absolut nervenstarken, wesensfesten Hündinnen um in Folge eine neue, gesunde im Wesen einwandfreie Zuchtlinie zu züchten. Prüfen wir unsere Hündin genau, ob sie den gewünschten qualitativen Anforderungen an eine gute Zuchthündin entspricht. Seien wir dabei aber kritisch und auch objektiv. Wenn wir uns selbst belügen tun wir weder uns, noch unserer Hündin oder unserer Zucht und Zuchtstätte einen Gefallen.

Wenn die Hündin schon als Welpe und Junghund nervös, lärmnegativ, scheu, ängstlich und sich nicht anfassen lies, und erst mit Jahren Umwelttauglich wird, sind das alles angelernte Verhalten und dieses kann sie den Welpen nicht weiter geben. Sowenig wie ein erworbener Arbeitsprüfungstiteln oder eine lange Liste von Schönheitschampiontiteln. Es gibt keine Garantie, dass die Nachkommen auch diese Titel erringen werden.

Die Zuchthündin sollte gesund, kräftig im Körperbau mit nicht zu engem Becken sein. Vital und aus einer fruchtbaren, langlebigen Linie stammen. Gut genährt, fit und in bester Kondition sein. Mit möglichst wenig Fehler.

Haben wir Zweifel oder sollte sich erst nach ein bis zwei Jahren herausstellen, dass unsere Hündin doch nicht die erwartete Qualität besitzt, bzw. an ihre Nachkommen vererbt, scheuen wir uns nicht diese aus der Zucht zu nehmen. Gestehen wir uns lieber Fehler ein, anstatt mittelmässig weiter zu züchten. Ein seriöser Hundezüchter sollte bei seiner Zuchthündin höchste Massstäbe anlegen denn sein Erfolg basiert wie schon oft erwähnt auf der Qualität der Zuchthündin!